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Machte ein gutes Spiel und traf dann zum Sieg: Fin Bartels in Aktion. |
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Am Montagabend empfing der Tabellenführer FC St. Pauli den Tabellensechszehnten, die Duisburger Zebras, am Millerntor. Bisher hatten die Kiezkicker noch keine Niederlage an den vorherigen vier Spieltagen einstecken müssen und gingen mit vor Stolz geschwellter Brust in das Spiel hinein, und dies, obwohl Trainer Andre Schubert bei dieser Partie auf sieben seiner Stammspieler verzichten musste. Doch so kam Neuzugang Kevin Schindler zu seinem ersten Bundesligaeinsatz bei den Braun-Weißen, dessen Aufstellung sich als kluger Zug Schuberts herausstellen sollte.
André Schubert hatte seinen Jungs mitgegeben, möglichst schnell das Heft in die Hand zu nehmen und so wurde offensiv nach vorne gespielt. Schindler, der für den verletzten Takyi auf dem Platz war, wurde von seinen Teamkollegen der Ball immer wieder zugespielt, so dass er innerhalb der ersten zwanzig Minuten bereits drei Torschüsse wagen konnte, die jedoch noch nicht von Erfolg gekrönt waren. Die Duisburger hingegen versuchten mit aller Kraft gegen zu halten, doch in der 33. Minute platzierte Kevin Schindler den Ball endlich im Netz des Gegeners aus dem Ruhrpott. St. Pauli in Führung. Hiervon angestachelt musste Duisburg jede erdenkliche Chance nutzen, die ihnen nur knapp fünf Minuten später in der 38. geboten wurde, als ein von Fabian Boll auf Thorandt geköpfter Ball das gegnerische Zebra Bajic vor die Füße kullerte und dieser zum Ausgleich traf.
In der zweiten Halbzeit kam Rouwen Hennings für Mahir Saglik. Es wurde weiter offensiv nach vorne gespielt, doch an Duisburgs bestem Spieler, Torhüter Fromlowitz, war kein Vorbeikommen. Er hielt jeden Ball. In der 69. Minute musste sich der Duisburger Mittelfeldspieler Vasilios Pliatsikas frühzeitig mit Gelb-Rot vom Spielgeschehen verabschieden, nachdem er bereits in der 51. Spielminute verwarnt worden war. Der FC St. Pauli spielte nun nur noch gegen zehn Mann und man konnte förmlich spüren, wie sehr sich alle Spieler die drei Punkte holen und damit die Tabellenspitze weiterhin sichern wollte.
Duisburg, nun in die Defensive gedrängt, versuchte nur noch den einen Punkt zu verteidigen, was dank großartiger Paraden Fromlowitz auch beinahe gelungen wäre. Doch in allerletzer Minute gelang dem FC St. Pauli das Unmögliche: Fin Bartels nahm den von dem eingewechselten Daube vorgelegten Ball dankend entgegen und donnerte ihn in die Maschen. 2:1 - Sieg für St. Pauli, die Tabellenführung musste nicht abgegeben werden. Sogleich begannen die Fans mit einem ganz neuen Gesang; das gesamte Stadion stimmte auf die Melodie des Gassenhauers "Kreuzberger Nächte sind lang" die ganz eigenen Textzeilen an: "90 Minuten sind lang, 90 Minuten sind lang. Erst fang' wir ganz langsam an, aber dann, aber dann...!" Treffender kann man es nicht ausdrücken.
Am kommenden Sonntag ist der FC St. Pauli bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig (aktuell Tabellensechster mit zehn Punkten) zu Gast. |