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Sasel - immer noch dörflich
Auch in diesem Gebiet des Alstertals wurden zahlreiche Bodenfunde aus der Altsteinzeit ans Licht geholt, wie Pfeilspitzen, Schaber und Bohrer. Gemeinsam werden die Siedlungsreste der Rentierjägerkultur aus allen Stadtteilen des Alstertals als "Hamburger Stufe" bezeichnet. Das Dorf Sasel wurde im Jahr 1296 erstmals urkundlich erwähnt. Einen Teil der Saseler Hufen erwarb 1345 das Hamburger Domkapitel. Die Herzöge von Holstein-Gottorp, die nach der Reformation Eigentümer des Dorfes wurden, mussten es hoch verschuldet zwischen 1750 und 1773 an Hamburg verpfänden. Sie erhielten das Land jedoch durch einen Vergleich wieder zurück.
Kühe, Siedlungen und Nazis
Mitte des 19. Jahrhunderts rief Konrad Reuter den "Saselhof" mit 330 Hektar Land ins Leben. Vieh- und Milchwirtschaft wurde dort betrieben. Doch Anfang des 20. Jahrhunderts gab er den Hof auf und beteiligte sich an der Gründung der "Alsterthal-Terrain-Gesellschaft". Das Gutsland verkaufte er an den Eigenheim-Siedlungs-Sparverein, aus dem wiederum der Siedlungsverein Sasel hervorging. Und der baute dann 1919 eine der damaligen größten Siedlungen, das "Donauviertel".
Mit rund 5800 Einwohnern wurde Sasel 1937/38 nach Hamburg eingemeindet. Im Jahr 1944 richteten die Nazis am Feldblumenweg eine "Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme" ein. Die inhaftierten Frauen mussten Räumarbeiten leisten und eine Plattenhaussiedlung in Poppenbüttel bauen. Am Feldblumenweg steht heute ein Gedenkstein.
Altes und Neues
Im Gegensatz zur Nachkriegsbebauung der Stadtteile Poppenbüttel und Wellingsbüttel, entstanden in Sasel nach dem Zweiten Weltkrieg lediglich mehr oder weniger einheitliche Einfamilienhäuser. Das ist bis heute prägend für den Stadtteil. Ältestes Gebäude ist das "Schleusenmeisterhaus" der Mellingburger Schleuse aus dem Jahr 1717. Die Schleuse selbst wurde im 16. Jahrhundert erbaut und übernahm den Namen der frühmittelalterlichen Mellingburg, von der allerdings nur noch sehr wenig übrig geblieben ist. Das ehemalige "Rathaus" wurde nach dem Zweiten Weltkrieg nur notdürftig repariert und bietet heute, nach späterer Sanierung, deftiges Essen.
Vom früheren Saselhof existiert noch der Kuhstall und ein Herrenhaus, in dem jetzt Kinder einer Kindertagesstätte spielen. Weitere historische Reste Sasels sind zum Beispiel das ehemalige Schulhaus von 1893 (heute Bücherhalle) oder das Gutshaus des Pfeilshofs von 1888.
Die Gemeinschaft
Engagierte Stadtteilarbeit wird in Sasel groß geschrieben. Der Verein Sasel-Haus e.V. rettet historische Gebäude vor dem Abriss und hat den ehemaligen Kuhstall des Saselhofes zum Kulturzentrum gemacht. Ansonsten gibt es Chöre, eine große Kirchengemeinde, eine musikalische freiwillige Feuerwehr, einen Bürgerverein und eine ganze Reihe Sportvereine. Auch das Saseler Heimatfest im Herbst und der Saseler Wochenmarkt erfreuen sich großer Beliebtheit.
Erholung
Natur pur findet man in Sasel zur Genüge. Alster und Saselbek laden zum Wandern oder zum Paddeln ein. Die Berner Au ist idyllisch, im Saseler Park kann man sich prima erholen. Bei Schnee ist der Saselberg außerdem eine hervorragende Piste.
Eckdaten von Sasel:
- Einwohner: 21.611 - Fläche: 8,359 Quadratkilometer - Bezirk: Wandsbek
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