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Lemsahl-Mellingstedt - ein Dorf in der Stadt
Als eines der Haupt-Fundgebiete der jungsteinzeitlichen Trichterbecherkultur (ca. 4000-2000 v. Chr.) und mit seinen sieben noch erhaltenen Hügelgräbern aus der Bronzezeit, hat dieses Gebiet schon eine lange und bedeutende Geschichte. Das Dorf Lemsahl-Mellingstedt (Lemsahl = lehmiger Tümpel, ...stedt = Wohnstätte) ist schätzungsweise schon vor dem Jahr 1000 gegründet worden (vielleicht von Herrn Melling?).
Im Jahr 1271 gingen dann Teile des Landes an das Hamburger Domkapitel, knapp fünfzig Jahre später fielen mehrere Dörfer an das Gut Tremsbüttel. Im 17. Jahrhundert dienten die Bewohner dem Kanzleigut Tangstedt. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz 1937/38 kam Lemsahl-Mellingstedt zu Hamburg und wurde eines der Walddörfer.
Schmuckstücke
Die schönsten Gebäude des dörflichen Stadtteils sind ein klassizistischer Holzbau aus dem Jahr 1820 und direkt gegenüber eine große Kate mit dem Namen "Ole Luus" (alte Laus). Die Kate wurde nach einem Brand im Jahr 1984 wieder neu errichtet und steht am "lausigen Berg" (der so genannt wird, weil er ziemlich steil ist). Auch ein prachtvolles Haus im Heimatschutzstil befindet sich in direkter Nachbarschaft.
Außerdem gibt es in Lemsahl noch einen historischen Dorfplatz mit Hofanlagen vom Ende des 19. Jahrhunderts. Zwei hölzerne Schneepflüge, die früher von Pferden gezogen wurden, erinnern an vergangene Zeiten.
Nach 1960
Auch wenn die S-Bahn heute (entgegen den ursprünglichen Aufbauplänen) nicht bis Lemsahl fährt, sind in den 1990er Jahren eine Menge Wohnungen und Einfamilienhäuser dazu gekommen. Dem Heimatbund Lemsahl-Mellingstedt ist es allerdings gelungen das Bauvolumen durch eine Klage zu beschränken. Trotzdem ist die Bevölkerung mit den Neubauten rasant angestiegen. 1990 lebten rund 5000 Menschen in Lemsahl, 2001 waren es schon 7000 Einwohner. Ein Drittel davon sind Kinder.
Was ist los im Dorf?
Trotz der dörflichen Wurzeln ist in Lemsahl eine ganze Menge los. Der Bürgerverein organisiert Osterfeuer, Flohmärkte, Jazzfrühschoppen, plattdeutsches Theater, Weihnachtsmärchen, Schweinelotto im Gasthaus Offen und die Einschulung der Erstklässler mit dem Trecker von Bauer Sprotte. Die Kirche ist mit Kinderchor, Jugendgruppen und der legendären Kinderbibelwoche dabei. Außerdem gibt es einen großen Sportverein, ein Haus der Jugend und das Haus Trillup für geistig behinderte Menschen.
Aus dem ehemaligen Gut Treudelberg ist ein Golfhotel geworden mit einem der schönsten Golfplätze Norddeutschlands. Der einzige, übrig gebliebene Bauer im "Dorf" ist Joachim Sprotte. Kleinere Handwerksbetriebe sind noch ansässig, zum Einkaufen geht man allerdings doch besser nach Duvenstedt oder Poppenbüttel.
Natur pur
Das Naturschutzgebiet Wittmoor streift den Stadtteil im Westen. Das Hochmoor mit seinen Moorpflanzen, Vögeln und Reptilien kann man von hier aus wunderbar erkunden. Die Mellingbek fließt durch drei Teiche, was von der früheren Kupfermühle unterhalb des Treudelbergs herrührt. Von der Alster kann man in Lemsahl allerdings nur wenig sehen - am meisten lohnt sich da wohl ein Fahrt mit dem Boot ...
Eckdaten von Lemsahl-Mellingstedt:
- Einwohner: 6960 - Fläche: 7,936 Quadratkilometer - Bezirk: Wandsbek
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