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Eißendorf - zur Hälfte Wald
Eißendorf besteht zur Hälfte aus Wald, was den Stadtteil heute zu einem attraktiven Wohngebiet am Rande Harburgs macht. Um 1332/33 herum wurde es zum ersten Mal erwähnt und existierte zu der Zeit als Haufendorf. Es gehörte zum Kirchspiel Sinstorf und bestand im 17. Jahrhundert aus mehreren großen und kleinen Hufnerstellen. Im 19. Jahrhundert konnte man hier schon 40 Bauernstellen zählen, allerdings begann die Landwirtschaft am Ende des Jahrhunderts unter der Industrialisierung zu leiden. Die Einwohnerzahl verdreifachte sich. Die Franzosenzeit (1813/14) unter Napoleon brachte ebenfalls eine Menge Leid nach Eißendorf. Männer, Frauen und Kinder wurden ca. ein Jahr lang dazu gezwungen eine große Heerstraße (heute: Bremer Straße) zu bauen, um einen zügigen Truppentransport zu gewährleisten.
Stadterweiterung
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Eißendorf nach Harburg eingemeindet und entwickelte sich auf diese Weise zum Stadterweiterungsgebiet. Man begann Großsiedlungen zu errichten. Außerdem wurde ein 10 Hektar großes Freizeitgelände mit Tanzsaal, Restaurant, Musikbühne und Sommerrodelbahn eingerichtet. Heute ist das Areal mit Wohnhäusern bestückt. Nach dem Ersten Weltkrieg entstanden weitere Siedlungen wie der "Adolf-von-Elm-Hof" und Zeilenbauten zwischen Eißendorfer Straße und Hoppenstedtstraße (im Stil des "Neuen Bauens"). In den Jahren 1937/38 kam Eißendorf dann im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes zu Hamburg.
Damals und heute
Ein alter Dorfkern mit einigen Bauernhäusern (darunter das älteste reetgedeckte Großkätnerhaus Göhlbachtal 102) ist noch übrig geblieben. Auch an Sahling's Gasthaus wird sich gerne erinnert, denn dort wurde früher viel gefeiert und getanzt. Nachdem es Anfang des 20. Jahrhunderts ausbrannte, errichtete man an derselben Stelle ein neues Gasthaus mit griechischer Küche. Ein 100 Jahre altes Wohnwirtschaftsgebäude steht in der "Große Straße 4". Ansonsten existieren hier immer noch eine ganze Reihe von Kleingartensiedlungen, die mittlerweile allerdings nicht mehr als dauerhafte Wohnsitze genutzt werden dürfen. Die Möglichkeiten zur Erholung schätzen die Einwohner in Eißendorf sehr. Von dem weitläufigen Waldgebiet (das mindestens die Hälfte des Stadtteils ausmacht) mal abgesehen, gibt es noch das "Göhlbachtal" mit dem Lohmühlenteich und dem Lohmühlengraben. Außerdem bietet der "Neue Friedhof" (1892 eröffnet) viel Grün, teilweise als Park angelegt.
Kirche, Kinder und Kultur
Anfang des 20. Jahrhunderts bildeten die Eißendorfer eine eigene Kirchengemeinde mit einer eigenen Kirche, der ev.-luth Lutherkirche. Die bemalte Holzdecke der Kirche im Innenraum ist auf jeden Fall immer noch sehenswert! Die Gemeindearbeit bezieht sich hauptsächlich auf Senioren, aber auch auf Kinder. Der Harburger Waldkindergarten betreut die Kinder hauptsächlich im Wald. Ansonsten existieren hier einige Sportvereine (Tennis, Hockey, Turnen, Tauchen, Skisport), ein traditioneller Spielmannszug, der Eißendorfer Schützenverein, der Harburger Frauenchor und die Marine-Kameradschaft Harburg.
Eckdaten von Eißendorf:
- Einwohner: 22.579 - Fläche: 8,371 Quadratkilometer - Bezirk: Harburg
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